Jeder von uns kennt die Situation: Man sitzt im Auto und beobachtet am Straßenrand zwischen den vielen Backsteinhäusern ein Holzhaus und ist für einen kurzen Moment in seinen Bann gezogen. Das ist auch gar nicht verwunderlich, denn Holzhäuser erwecken in uns eine gewisse Faszination. Doch neben dem Eindruck, den Holzhäuser in uns erwecken, rufen sie auch viele Fragen in uns hervor. Vor allem derjenige, der sich noch nicht intensiver mit Holzhäusern und der Holzbauweise beschäftigt hat, wird sich fragen, wie es eigentlich mit dem Brandschutz aussieht? Oder mit der Dämmung? Und sind Holzhäuser nicht auch unheimlich teuer?
Wir nehmen das zum Anlass und wollen mit den größten Mythen und Irrtümern rund um Holzhäuser und dem Baustoff Holz aufräumen.
Bevor wir uns die größten Mythen und Irrtümer genauer anschauen, wollen wir zunächst einmal klären, warum es überhaupt so viele ungeklärte Fragen zu Holzhäusern gibt. Um das zu beantworten, muss man ein wenig abstrakter denken und etwas weiter ausholen. Um praktisch alles in unserem Leben, was selten ist oder womit man selbst nicht so viel Kontakt hat, ranken sich Mythen und viel Unwissenheit. Einzelne Meinungen oder Halbwahrheiten werden schnell zu einer akzeptierten Meinung, ohne die Hintergründe genauer zu prüfen.
Wie in unserem Eingangsszenario bereits beschrieben, fallen uns im Alltag Holzhäuser sofort auf. Das liegt ganz einfach daran, dass sie hierzulande deutlich seltener sind als Häuser aus Stein und Beton. Daher ist es auch gar nicht verwunderlich, dass wir nicht so viel über den Baustoff Holz wissen und die vielen offenen Fragen schnell zu Mythen werden. Daher wollen wir keine weitere Zeit verlieren und nachfolgend die größten Mythen und Irrtümer rund um Holzhäuser ein für alle Male aufklären.
Wie bereits zuvor erklärt, sind Holzhäuser (noch) eher eine Seltenheit in unserem Stadtbild. Wir Deutschen sind ein sparsames Volk, gleichzeitig aber auch begeisterte „Häuslebauer“. Da liegt die Vermutung nahe, dass Holzhäuser bei uns eine Rarität sind, da sie bestimmt viel teurer als Steinhäuser und auch deutlich kostenintensiver im Unterhalt sind, oder?
Falsch! Holz ist ein nachwachsender Rohstoff, der keine Herstellungskosten aufweist, von Natur aus Wärme speichert und nicht erst durch menschliches oder maschinelles Handeln produziert werden muss. Anders als Beton, Steine und Ziegel verursacht der Baustoff Holz kaum Energiekosten. Ganz im Gegenteil: In dem Zeitraum bis zu seiner Verwendung als Baustoff wirkt er sich sogar äußerst positiv auf das Klima aus.
Doch wie sieht es nun beim Bau eines Hauses aus? Ist Holz teurer als Stein? Ähnlich wie auch beim Bau mit Beton und Stein gibt es einige Faktoren, die den tatsächlichen Preis bestimmen. Die genaue Bauweise, die Materialien und die individuellen Anpassungen haben Einfluss auf die Kosten. Doch ein wesentlicher Faktor bei der Holzbauweise sind die unzähligen Möglichkeiten und Bausysteme, mit denen Du Dein Holzmassivhaus bauen kannst.
Insbesondere das von uns verwendete MTE-System ermöglicht eine schnelle, nachhaltige Bauweise, die die Kosten aus einer Vielzahl von Gründen gering hält. Mehr dazu erfährst Du hier.
Dies ist ein Mythos, der sich wacker hält, obwohl es dafür absolut keinen Grund gibt. Vermutlich denken viele, dass es bei Holz als Baustoff bei starkem Wind durch die Ritzen zieht oder Holz anfälliger bei Temperaturextremen sei. Doch das komplette Gegenteil ist der Fall. Holz verfügt von Natur aus über hervorragende Dämmeigenschaften. Es speichert an kalten Tagen über einen langen Zeitraum die Wärme im Inneren und im Sommer sorgt es für eine angenehm kühle Raumluft.
Das liegt an den selbstregulierenden Eigenschaften von Holz. Der Baustoff isoliert optimal und erfüllt problemlos alle modernen Vorgaben im Hinblick auf Dämmung und Energieeffizienz. Häufig wird nicht einmal zusätzliches Dämmmaterial benötigt. Das mag den Eindruck erwecken, dass Holzhäuser anfällig bei sehr kalten oder sehr hohen Temperaturen sein können, doch das entspricht keinesfalls der Realität. Die brillianten Eigenschaften von Holz sorgen letztlich dafür, dass sich langfristig große Summen an Heizkosten einsparen lassen.
Wer in einem Kamin Feuer machen will, verwendet dafür Holz. Wer in geselliger Runde ein paar Marshmallows brutzeln will, errichtet ein kleines Lagerfeuer aus Ästen. Und wer Lust auf eine leckere Bratwurst vom Grill hat, entzündet dafür Holzkohle, was nichts anderes ist als – richtig – verbranntes Holz. Wir merken also: Holz eignet sich ideal zum Feuer machen und weist perfekte Brenneigenschaften auf. Diese Eigenschaften macht man sich jedoch nur so lange gerne zu nutzen, bis man selbst in einem Haus aus Holz wohnt. Muss ich als Besitzer eines Holzhauses also jede Nacht mit einem unguten Gefühl ins Bett gehen und jede erloschene Kerze im Haus doppelt kontrollieren?
Auch hier ein ganz klares Nein! Insbesondere massives Holz ist durch seine selbst schützenden Eigenschaften gar nicht so leicht entflammbar. Sollte es dennoch zu dem seltenen Fall eines Brandes kommen, ist Holz sogar in vielerlei Hinsicht sicherer als andere Baustoffe. Es brennt langsamer, kontrollierbarer und genau messbar ab. Im Falle eines Brandes bildet das Holz durch eine Kohleschicht einen natürlichen Feuerschutz. Dadurch gelangt nur sehr langsam weiterer Sauerstoff an die inneren Schichten des Holzes.
Bei anderen Baustoffen ist häufig im Brandfall die Beschaffenheit und Tragfähigkeit des Mauerwerks ein großes Problem. Bei zu großer Hitze stürzen Konstrukte aus Stein und Beton schneller ein. Holz brennt langsam und behält auch bei hohen Temperaturen seine Tragfähigkeit, so dass im Ernstfall Helfer mit einem geringeren Risiko Rettungsaktionen in den Gebäuden einleiten können. Statistisch gibt es keinen Beweis, dass Holzhäuser häufiger brennen als Häuser aus anderen Baustoffen.
Glasklare Sache, oder? Wände, Decken und Böden aus Holz müssen ständig gepflegt werden, da Feuchtigkeit zu Schimmel führt, sie mit der Zeit schneller abnutzen und Wandfarben nicht lange halten. Auch das ist ein großer Irrtum. Unabhängig vom Baustoff gelten bestimmte Anforderungen beim Bau eines Hauses, mit denen die Bildung von Schimmel verhindert werden soll. Bei einer fachgerechten Konstruktion wird die Bausubstanz vor der Bildung von Schimmel geschützt, welcher grundsätzlich bei allen Baustoffen auftreten kann, sofern die Anforderungen nicht eingehalten werden.
Das bei Holzhäusern verwendete Holz besitzt eine besonders niedrige Holzfeuchte. Dadurch hat Schimmel von Grund auf keine Chance. Wer nach dem Duschen also tropfend durch sein Holzhaus läuft, weil mal wieder das frische Handtuch im Schrank im Schlafzimmer vergessen wurde, muss keine Angst haben, dass dadurch die Holzfeuchte signifikant in die Höhe getrieben wird. Auch hier reguliert sich Holz wieder hervorragend selbst und es bedarf keiner speziellen Chemie oder intensiven Pflege, um Fassaden, Böden oder sonstige Konstruktionen aus Holz vor Feuchtigkeit und Schimmel zu schützen.
Abholzung ist ein großes Problem unserer Zeit, zumindest hören wir immer wieder in den Nachrichten davon. Wir sehen Bilder von kahlen Landschaften, an denen bis kurz zuvor noch blühende Wälder zu Hause waren. Auch im Zusammenhang mit der uns drohenden Klimakrise hören wir immer wieder, dass die Abholzung der Regenwälder eines der größten Probleme ist. Kann man überhaupt guten Gewissens verantworten, in einem Holzhaus zu wohnen, für das große Mengen an Holz benötigt wird?
Hier liegt ein sehr großer Irrtum vor und es werden gerne mehrere Fakten miteinander vermischt. Natürlich steht die Abholzung des Regenwalds in keinem Zusammenhang mit dem Bau von Holzhäusern. Das für den Bau benötigte Holz stammt aus einer streng überwachten, nachhaltigen Holzwirtschaft, welche bei uns bereits seit mehreren hundert Jahren betrieben wird. Und das Thema Nachhaltigkeit wird hier großgeschrieben. Es wächst mehr Holz nach, als für den Bau von Holzhäusern benötigt wird, was auch aktuelle Zahlen der Bundeswaldinventur schwarz auf weiß belegen.
Unsere Wälder leiden also keinesfalls unter dem Trend des Bauens mit Holz. Auch das bereits verarbeitete Bauholz leistet noch einen wichtigen Beitrag für die Umwelt. In den Zellspeichern des Holzes wird das gespeicherte und klimafeindliche Kohlenstoffdioxid weiterhin gelagert und gelangt nicht etwa durch die Abholzung in die Atmosphäre. Da zudem für jeden gefällten Baum mehrere neue, junge Bäume gepflanzt werden, hat die Nutzung von Holz als Rohstoff langfristig mehrere positive Effekte.
In diesem Artikel haben wir die größten Mythen und Irrtümer rund um den Baustoff Holz geklärt. Die von uns betrachteten Irrtümer zeigen, dass aufgrund der (noch) geringen Verbreitung von Holzhäusern hierzulande einiges an Unklarheit herrscht. Holz ist der ideale Baustoff, da er wenig Kosten in der Produktion verschlingt, nachhaltig ist und sich optimal verarbeiten lässt. Viele Irrtümer, wie die Angst vor Bränden oder Schimmel, lassen sich bei bloßer Betrachtung der natürlichen Eigenschaften von Holz bereits entkräften.
Wir hoffen, dass wir auch bei Dir die ein oder andere offene Frage rund um den Baustoff Holz und Holzhäuser im Allgemeinen klären konnten. Wenn Du also das nächste Mal ein Holzhaus am Straßenrand entdeckst, wirst Du sofort vor deiner Beifahrerin oder deinem Beifahrer mit Deinem neu erworbenen Wissen glänzen können. Vielleicht haben wir mit diesem Artikel sogar die letzten Knoten in Deinem Kopf lösen können und Du hast nun ebenfalls richtig Lust auf den Baustoff Holz. Dann sieh Dich gerne weiter auf unserer Website um oder melde Dich direkt bei uns. Wir freuen uns auf Dich!